Israel grünt und blüht, hier im Park von Cholon
zum Schabbat Acharei-Kedoschim: Levitikus 16:1 – 20:27
Dieses Kapitel hat mich sehr getroffen, denn Gott sagt Seinem Volk, dass es Seiner Härte nicht entgehen kann. Es gibt keinen Ort der Sicherheit, wie auch heute in unserer Zeit nicht. Vor der Pandemie kann man sich nicht verstecken, nicht in Gebetshäusern, nicht auf dem Berg, nicht auf dem Meer. Wie viele Kirchen sind nicht zu Hotspots geworden, weil man sich nicht im Kämmerlein einschließen wollte und annahm, man könne Gott nahe kommen mit Gebeten und Gesängen. Genauso erging es Touristen in Ski-Paradiesen oder auf Luxusschiffen. „Lasst uns feiern und das Leben genießen; uns trifft’s nicht!“ Aber so ging und geht es nicht!
Amos war Prophet des Nordreiches wie auch Jesaja und Jeremia, und er kündigte alle Exile des Nordreiches an, wenn Israel wieder den heidnischen Vorbildern folgte. Darum entging Sein Volk Seinem Zorn nicht, wenn es unentwegt Götzendienst praktizierte oder sich nicht um die Hilflosen und Armen kümmerte.
Mit V7 beginnt die Haftara: »Seid ihr mir nicht wie die Mohrensöhne, Söhne Jissraels?« SEIN Erlauten ists, »habe ich nicht Jissrael aus dem Land Ägypten heraufgebracht, – und die Philister aus Kaftor, und die Aramäer aus Kir?«
Gott macht hier den Israeliten klar, dass die anderen Völker ebenso Seine Schöpfung und Seine Kinder sind, die Er liebt. ER macht keinen Unterschied zwischen ihnen und Israel, wenn die Völker Anstalten machen, IHM zu gehorchen. Sie müssen natürlich keine Juden werden, aber Gott die IHM gebührende Ehre geben. Alle Überheblichkeit Israels ist fehl am Platz! Wie Gott Israel aus Ägypten rettete, so rettete ER die Philister und die Aramäer.
Später musste Paulus-Scha’ul den Hochmut der Heiden dämpfen:
Rö. 11,2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zum Voraus ersehen hat. … 18 so rühme dich nicht wider die Zweige; rühmst du dich aber wider sie, so wisse: nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel dich.
Nie gibt es Anlass, sich über Menschen zu überheben. Jede Form von Rassismus erfährt in Gottes Worten eine klare Absage. Keinem Menschen darf aufgrund seiner Hautfarbe, seines Geschlechts, seiner Religion oder Weltanschauung das Ansehen verweigert werden! Die gesamte Schöpfung ist auf Ansehen gegründet, dass der kleine Mensch es nicht einem anderen verweigern darf.
Gen. 1,12 Gott sah, daß es gut ist. – So sagte Gott zum Firmament mit allen Gestirnen, zu Pflanzen und Tieren. Am letzten Tag vergab ER Seiner Schöpfung mit dem Menschen sogar das Prädiakat „Sehr gut“! Wie sollten wir kleinen Geschöpfe Gottes Schöpfung anders sehen, zu der die verschiedenen Ethnien gehören?
Num. 12,1 Mirjam und Aaron aber redeten wider Mose um des kuschitischen Weibes willen, das er genommen hatte; denn er hatte eine Kuschitin zum Weibe genommen. … 10 und als die Wolke von dem Zelte wich, siehe, da war Mirjam vom Aussatz weiß wie Schnee.
Mirjam, die Schwester des Mose, musste am eigenen Leib erfahren, welche Konsequenzen Gott sie spüren ließ, als sie schlecht über ihre Schwägerin sprach, weil sie eine Schwarze war.
Im selben Buch lernen wir, dass Frauen nicht übersehen werden dürfen:
Num. 27,7 Die Töchter Zelophhads haben recht. Du sollst ihnen in der Tat erblichen Grundbesitz unter den Brüdern ihres Vaters geben und sollst ihnen das Erbe ihres Vaters zukommen lassen.
So finden sich schon frühe Zeugnisse in der Bibel, die uns zeigen, dass wir als Menschen nicht gegeneinander, sondern füreinander und miteinander Gott dienen dürfen.
Gott spricht weiter Seinen Zorn und Seine Härte aus, denn die Handlungen der Menschen können die gesamte Schöpfungsordnung durcheinander bringen.
Jer. 5,24 und sie haben niemals zu sich gesagt: «Lasst uns doch den Herrn fürchten, unsern Gott, der im Frühjahr wie im Spätjahr den Regen spendet zu seiner Zeit, der die Wochen, die feste Zeit der Ernte, uns einhält.»25 Eure Verschuldungen haben diese Ordnung gestört, und eure Sünden haben euch des Segens beraubt.
Doch Gottes Barmherzigkeit ist immer größer. Sie beinhaltet, dass ER das Haus Jakob niemals ganz auslöschen wird. Züchtigung ist nötig, um wieder auf Gottes Weg zurückzufinden, aber diese wird bei Gott im Rahmen bleiben.
Jer. 30,11 Denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dir zu helfen: ich will den Garaus machen allen Völkern, unter die ich dich zerstreut habe, nur dir will ich nicht den Garaus machen. Ich will dich züchtigen nach Billigkeit, doch gänzlich ungestraft kann ich dich nicht lassen.
Wie Amos prophezeit, wird Gott das Haus Davids wieder aufbauen, nachdem ER alle Sünder Seines Volkes gerichtet hat, ausgerichtet auf IHN. Jesaja sagte es so:
Jes. 11,1 Ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schoss aus seinen Wurzeln Frucht tragen.
Das erlebten Juden durch die Jahrhunderte immer wieder. Sie wurden gerade vom christlichen Antisemitismus arg gebeutelt, doch Gott ließ immer einen Rest übrig. Zuletzt nach dem großen Auslöschungsversuch der Nazis! Dieser führte zur Gründung des Staates Israel und gab den Juden, wonach sie sich lange sehnten und was – fast – kein Mensch für möglich gehalten hatte! So ein Wunder hatte Amos vorhergesehen, wenn er ab V13 im Auftrag Gottes deutlich macht, welche Auswirkungen nun die Rückführung Seines Volkes auf die Schöpfung hat:
Am. 9,13 Wohlan, Tage kommen, Erlauten von IHM, da tritt Pflüger an Schnitter, Traubenkeltrer an Samenstreuer, Most träufen die Berge, und alle Hügel lockern sich nieder.
Saat und Ernte fallen zusammen sowohl für das Getreide wie auch für Most und Wein. Mose hatte das vorhergesehen:
Lev. 26,5 Dann wird bei euch die Dreschzeit bis zur Weinlese und die Weinlese bis zur Saatzeit reichen, und ihr werdet euch an eurem Brot satt essen und sicher wohnen in eurem Lande.
So würden schon bei Mose die Folgen des Gehorsams ausgesehen haben, um wieviel mehr erst in den Tagen des Messias!
וְשַׁבְתִּי אֶת שְׁבוּת we schafti et schuwat – Wiederkehr lasse ich kehren (Buber). Gott verdoppelt die Aussage, die deutlicher ist als in anderen Übersetzungen. ER selber kehrt zurück zu Seinem Volk, das seinerseits zu IHM zurückkehrt. Gerade in „schafti“ findet sich auch die Wurzel von „שבת Schabbat oder das Sitzen“. Gott schafft Seinem umkehrenden, rückkehrenden, heimkehrenden Volk einen sicheren Wohnsitz, einen neuen Schabbat. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, das ja genauso „Arbeitsniederlegung“ heißt, denn die Arbeit in der Landwirtschaft wird leichter! Die Berge triefen von Most! Das Volk baut wieder Städte, Gärten, Weinberge; es wird ihm an nichts fehlen!
Das Beste aber wird sein:
Am. 9,15 Ich pflanze in ihren Boden sie ein, sie werden nicht mehr aus ihrem Boden gereutet, den ich ihnen gegeben habe. ER, dein Gott, hats gesprochen.
Gott segnet Sein Volk mit Land, mit einer Heimat, mit landwirtschaftlichen Produkten, die auch im Ausland gerne gekauft werden und mit einem Wissen, das ebenfalls die Welt beschenkt.
Noch sind wir nicht im Reich des Messias, aber wir können anfangen zu ahnen, wie es sein wird, wenn ganz Israel heimkehrt, wenn es in Sicherheit lebt und wenn die Welt endlich feststellt, wie gut es ist, die jüdischen Wurzel zu kennen. Wenn die Welt endlich gesunden Abstand nimmt von Vorurteilen und sich beschenken lässt mit den Schätzen aus dem Judentum, aus Rabbi Jesu reichen Wurzeln.