Dieses ist eine Ester-Rolle, Megillat Ester, aus Tirat Jehuda

13./14. Adar 5781; 25./26. Februar 2021

Wer ist König?

Auch dieses Jahr feiern wir Purim, wenn auch unter einmaligen Bedingungen. Im Mittelpunkt steht einer, der in der Ester-Rolle, der Grundlage für dieses Fest, gar nicht vorkommt: GOTT.
Vermutlich rechneten die Menschen zur Zeit des Perserreiches unter König Achaschwerosch genau so wenig mit Gott wie die Menschen in dieser Pandemie. Man feierte lieber ausgelassen das dritte Jahr der königlichen Regentschaft, heute Corona-Partys oder Herrn Trump, anstatt den wahren König zu feiern. Sicher feierten auch die Juden im persischen Reich mit, die zu koscheren Speisen, wie es der Midrasch sagt, eingeladen wurden. Aber darüber vergaßen sie, dass sie in Wahrheit nur einem König gehörten: dem Gott Israels. Sie fühlten sich heimisch und ließen es sich gut gehen. Sie hatten sich an das Leben im persischen Reich assimiliert.
Gott wollte Seine Kinder als Zeugnis in dieser Welt wissen, und ER plante die Veränderung, von der die Zahl 3 erzählt.
180 Tage zeigte der König seine Macht und Größe allen Vornehmen des Landes. Die Zahl weist auf das Leben hin, dass jedoch in der Fülle Gottes gelebt werden soll, nicht in der scheinbaren Fülle eines königlichen Gelages. Die Zahl deutet uns voraus, dass es um wahres Leben gehen wird, um die Rettung des Leben und damit um die Umkehr zum verborgenen, wahren König.
7 Tage dauerte das Trinkgelage für das gemeine Volk. Die Tage versprechen Vollkommenheit, aber innerhalb dieser 7 Tage fällt auch der heilige Schabbat der Juden, an dem die Schabbat-Ruhe vermutlich nicht eingehalten wird. Er ist die wahre Vollendung und Vervollkommnung, was unter den Festbedingungen nicht mehr wichtig zu sein scheint.
Est. 1,1 Es war in den Tagen des Achaschwerosch – das ist der Achaschwerosch, der von Indien bis Äthiopien König war, über hundertsiebenundzwanzig Gaue – ,
Darum muss sich etwas ändern! Und wir wissen sogar seit Vers 1, durch wen sich etwas ändern wird. Die Quersumme der ersten Zahl dieses Buches verrät es uns. 1+2+7=10 ist Gott, der Geber der Tora und der Gebote, der mit 10 Plagen dem Pharao Seine Macht zeigte. ER greift auch jetzt ein und bewirkt die Transformation.

Hass beginnt unscheinbar

In unserer Geschichte wird es um den ersten geplanten Genozid an Juden gehen. Doch dieser Hass fing nicht mit dem Hass auf Juden an, sondern mit dem Vorrang von Äußerlichkeiten und der Verachtung der Frau.
Est. 1,12 Aber die Königin Waschti weigerte sich, aufs Geheiß des Königs durch die Kämmerlinge zu kommen.
Der Midrasch erzählt, dass Waschti nackt vor dem König und seinen tanzen sollte, damit er sich mit ihren Reizen vor seinen Edlen brüsten konnte. Der König bat sie nicht selbst zu seinem Fest, sondern ließ sie von Dienern rufen wie eine Sklavin. Er ging mit ihr nicht wie mit seiner geliebten Königin um, sondern zeigte sich in seiner Trunkenheit und seiner Respektlosigkeit. Rechte von Frauen, wie man sie bei Juden kannte, waren in dieser Gesellschaft unbekannt.
Zudem hatte König Achaschwerosch kein Rückgrat. Er macht die Sache „Waschti“ öffentlich und befragt seine „Rechtsberater“, was er mit seiner Frau machen soll. Schon Tacitus sagte: „Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.“ So gab er sich mit seinen Gesetzen den Anschein eines Rechtsstaates und überließ die wichtigste Entscheidung über seine eigene Ehefrau seinen „Weisen“. Das Unrecht wurde gesetzlich abgesichert, wie wir es aus unserer Geschichte kennen.
Von Memuchan (= der zu allem bereit ist) lässt er sich beraten. Von diesem Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes „über Leichen geht“, lässt sich der manipulierbare König etwas sagen!
Est. 1,16 Memuchan sprach vorm Antlitz des Königs und der Obern: »Nicht wider den König allein hat Waschti die Königin gefehlt, sondern wider alle Obern und wider alle Völker, die in allen Gauen des Königs Achaschwerosch sind, 17 denn das Begebnis mit der Königin wird zu allen Frauen hinausziehn, ihre Gatten in ihren Augen verächtlich zu machen, indem sie sprechen: »Der König Achaschwerosch hat gesprochen, Waschti die Königin vor sein Antlitz kommen zu lassen, und sie ist nicht gekommen!«
Der Berater, der mit zweitem Namen Haman heißt und ein Nachfahre Amaleks ist, ist vermutlich grün vor Neid, dass eine Frau sich zu wehren weiß, und er hat Angst, mit seiner Frau ebenfalls in eine solche Auseinandersetzung zu geraten. Dann lieber sofort ein deutliches Exempel statuieren und die Frau beiseiteschaffen. Memuchan hat dieselben Attitüden, die er später auch als Haman zeigt: Der Konflikt wird nicht mit dem Gegenüber Mordechai ausgetragen, sondern verallgemeinert und an der anonymen Minderheit abgearbeitet. Es kommen Verschwörungstheorien auf über Frauen, ohne zu überprüfen, ob sie nicht ganz anders urteilen würden. Wir können daraus schließen, dass Frauen keinen gesellschaftlich angesehenen Stand hatten, wenn die Männer ihren Aufstand so sehr fürchten.
Est. 1,21 und der König tat der Rede Memuchans gemäß.
Wo eine Gesellschaftsgruppe angefeindet wird, gibt es bald noch andere, bedrohte Minderheiten, besonders wenn dem Herrscher das Rückgrat fehlt und er tut, was ihm gesagt wird, ohne die Angelegenheit zu prüfen! Schnell geraten auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen in den Fokus oder Alte. Wer eine andere Meinung hat, ist gefährlich und muss zum Schweigen gebracht werden. Die Beißhemmung ist gebrochen, wenn sie einmal gegen eine gesellschaftliche Gruppe außer Kraft gesetzt wurde.

Ein unscheinbares Mädchen als Retterin der Juden

Nicht nur der Beginn von Hass ist unscheinbar, auch die Retter des jüdischen Volkes sind unscheinbar und unbedeutend, bis ihre große Stunde geschlagen hat.
Dem ach so traurigen König wird eine neue Frau gesucht. Wieder wird auf das Äußerliche Wert gelegt. Eine Frau, die selbstständig denken und handeln kann, ist unerwünscht. Diese Frau ist ein jüdisches Waisenkind, das bei seinem Onkel aufwuchs und im Land des Exils ihre jüdische Identität verbarg. Sie hieß Hadassa (= Myrte). Sie war schön von Ansehen, also gut für die Augen des Königs, und sie war schön von innen, weil sie an Gott glaubte. Das musste sie allerdings verbergen, was ihr Name Ester ausdrückt (von לְהִסְתַּתֵּר lehastiter verstecken, verbergen oder סֵתֶר Seter Versteck, Geheimnis). Ester hütet ein Geheimnis, das ihr in der Bedrängnis ihres Volkes helfen wird.
Genau dieses Mädchen erwählte der König zu seiner neuen Königin.
Est. 2,15 Als nun an Ester, Tochter Abichajils, des Oheims Mordchajs, der sie sich zur Tochter genommen hatte, gelangte, zum König zu kommen, suchte sie um nichts an, es sei denn was Hegaj, der Kämmerling des Königs, der Frauenhüter, ihr zusprach. Ester gewann Gunst in den Augen aller, die sie sahen.
Sie ist die Tochter Abichajils = mein Vater ist tugendhaft. Damit ist auch ihr himmlischer Vater gemeint, da sie als Waisenkind schon lange keinen leiblichen Vater mehr hat. Der Ewige wird sie bewahren in dieser frauenfeindlichen Umgebung wie auch ihr Onkel Mordchaj (= Myrrhe des Lebens). Tugend fehlt nämlich im persischen Reich und an diesem Hof. Darum hatte Mordchaj ihr geboten, ihre Herkunft zu verschweigen. Sie wusste, wem sie gehorchen und vertrauen konnte. So wie sie ihrem Onkel weiterhin gehorchte, so gehorchte sie damit auch Gott, der im Verborgenen bei ihr war.

Das Böse erhebt sich

Während wir von Mordchaj seine Loyalität dem Herrscher gegenüber erfahren, eine Haltung, die Juden immer in ihrem Gastland vertraten, wächst der Neid der Machthungrigen.
Haman, von Achaschwerosch erhoben, erhob sich nun über seine Mitmenschen und forderte für sich den Kniefall als Zeichen der Unterwürfigkeit aller ein. Sicher kann er sich auf das Gebot des Königs berufen, aber hätte er nicht alle Freiheit, sich nicht von einem Mann provozieren zu lassen? Welche Minderwertigkeitskomplexe muss Haman haben, dass er so aufbrausend reagiert.
Wir kennen das nur zu gut aus unserer Zeit, wo jeder, der nicht die Meinung des Regierenden wiedergibt, zum Lügner, zur Lügenpresse und zum Verbreiter von fake News wird. Und so entstehen Verschwörungstheorien, weil dieser eine Mann zugab, Jude zu sein. Also sind alle Juden Feinde!
Est. 3,9 Haman sprach zum König Achaschwerosch: »Es gibt ein einziges Volk, verstreut und versprengt unter den Völkern, in allen Gauen deines Königreichs, dessen Fug verschieden ist von dem alles Volks und nach den Verfügungen des Königs tun sie nicht, und es ziemt dem König nicht, sie gewähren zu lassen.
Und was tut ein König ohne Rückgrat? Er gibt die Verantwortung ab, kümmert sich um nichts und lässt Haman freie Hand in seinen Entscheidungen. Dabei geht es als erstes ums liebe Geld. Wie ungut vertraut, denn bevor man den Juden in Europa ans Leben ging, ging es um ihr Geld und Vermögen, um die Staatskasse zu füllen.
Aber der König kann sich nicht rausreden, denn mit seinem Siegelring, quasi mit seiner Unterschrift, wurden die Dokumente beglaubigt, die nun in Windeseile ihre Verbreitung fanden. Wie zum Novemberpogrom ebenfalls nur ein Jude vermeintlich schuldig befunden werden konnte, aber daraufhin alle Juden zu Feinden wurden, so war es schon in Persien.
Doch wieder einmal finden wir den König in bester Laune beim Trinken, sich um die Not seiner Untertanen nicht kümmernd:
Est. 3,15 Die Schnellboten zogen aus, angetrieben von des Königs Geheiß, indes die Verfügung in der Pfalz Schuschan ausgegeben wurde. Der König und Haman setzten sich zum Trank, die Stadt Schuschan aber war bestürzt.
Wir sind aufgefordert, dem Bösen entgegenzutreten, denn Antisemitismusstudien haben herausgefunden, dass die alten Vorurteile bestehen bleiben, sich lediglich in einem neuen Gewand präsentieren. Dazu ist die Dokumentation der ARD sehenswert: „Judenhass – was hat das mit mir zu tun? vom 21.02.2021 ∙ Doku & Reportage ∙ hr-fernsehen“

Die Stunde der Wahrheit

Est. 4,13 Mordchaj sprach, Ester zu antworten: »Bilde dir nicht in deiner Seele ein, du unter allen Juden könntest im Königshaus entrinnen! 14 sondern, schweigst du, schweigst in dieser Zeit, wird den Juden von andrer Seite Atemraum und Rettung erstehn, du aber und dein Vaterhaus, ihr werdet entschwinden. Und wer weiß, ob du nicht für eine Zeit wie diese zur Königschaft gelangt bist!«
In der schweren Zeit, in der Zeit der Bedrohung, heißt es, zu Vertrauen und seine Berufung zu erkennen. Ester und das Volk fasten, um Gott in ihrem Herzen zu hören. Jetzt hört Mordchaj auf Ester und gibt diesen Aufruf weiter. Ohne Hören auf Gottes Stimme im Verborgenen will Ester nicht handeln. Doch ihre Stunde ist gekommen, den König mit ihrer äußeren wie inneren Schönheit auf der äußeren Ebene zu gewinnen. Sie verführt ihn und Haman mit einem Gelage, das sie für die zwei Gäste gleich zwei Mal zubereiten will. Das ist ein Hinweis auf Dualität, aber auch auf Esters Menschenkenntnis, denn sie will den König neugierig und gefügig machen und Haman in Sicherheit wiegen.
Das Land ist in einer Dualität, gespalten in Freunde und Feinde, welche die Anhänger der Verschwörungstheorie sind. Das Herz des Königs ist in der Polarität gefangen. Er sollte sein Volk gerecht regieren, gibt aber seine Macht ab. Währenddessen zieht Gott im Verborgenen an den Fäden, sodass Mordchaj Ehrungen auf Geheiß des Königs erfährt, während Hamans Frau ihn bereits vor seinem tiefen Fall warnt.
Est. 5,11 Haman erzählte ihnen was vor von der Schwere seines Reichtums und von seinen vielen Söhnen und von alledem, wie ihn der König groß gemacht hatte und ihn erhoben hatte über alle Obern und Diener des Königs.
Haman geht es nach wie vor um Äußerlichkeiten und um Macht. Er brüstet sich mit Reichtum und Größe, die ihm der König verschafft hatte; er dachte nicht an den König der Könige, der allein Menschen Reichtum und Versorgung gibt. Sein Hochmut muss fallen! Das geschieht auch, als er zu der zweiten Einladung der Königin Ester geht, die nun beim Gelage der Männer dem König „reinen Wein“ einschenkt und die durchtriebenen Pläne Hamans offenlegt. Er muss an dem Galgen sterben, den er extra hoch für Mordchaj hatte errichten lassen.

Der Sieg und die Feier

Est. 9,1 Im zwölften Monat aber, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tag davon, an dem die Rede des Königs und seine Verfügung ins Geschehn gelangen sollten, am Tag, den die Feinde der Juden erwarteten, mit ihnen zu schalten, und es wandelte sich: er wars, an dem die Juden mit ihren Hassern schalten durften, … 3 Alle Obern der Gaue, die Statthalter, die Satrapen und alle Amtstätigen, die des Königs waren, unterstützten die Juden, denn der Schrecken Mordchajs war auf sie gefallen.
Im 12. Monat, das ist die Quersumme 3, kommt es zur Transformation, die universelle Bedeutung hat, denn die Quersumme vom 13. Tag ist 4. Die damalige Welt erfährt die Änderung, die sich für das Ansehen der Juden ergeben hat. 13 ist auch der Zahlenwert von echad אֶחָד = einer und meint Gott, der eins und einzig ist. 13 steht auch für ahawa אַהֲבָה = Liebe, mit der Gott Sein Volk liebt und rettet, und zwar im Monat Adar, dem Monat der Pracht und des Glanzes. Gegen Gottes Pracht und Glanz kann kein Feind bestehen.
Es gab demnach Statthalter des Königs, die erkannten, dass Gott hinter diesem Volk steht, wie es auch die Diener des Pharaos taten. Sie unterstützen die Juden und es wurde offenkundig, dass es eine Minderheit war, welche Anhänger der Verschwörungstheorie gegen die Juden waren. Gegen diese durften die nun bewaffneten Juden kämpfen. So erlangten sie Ruhe im Land.
Mordchaj wurde wie unser Vorfahr Josef der zweite Mann im Staat. Mit Juden im Land ist es ein gesegnetes Land. Darum sprach Salomon Korn von der „Selbstamputation der Deutschen“, die nicht in der Lage waren, vom jüdischen Knowhow zu profitieren, sondern jüdisches Leben aus Neid vernichteten und sich somit selbst schadeten.
Mordchaj gab das Gebot aus, an den Tag der Rettung jedes Jahr zu denken.
Est. 9,20  Mordchaj aber schrieb diese Begebnisse nieder und sandte Briefe an alle Juden, die in allen Gauen des Königs Achaschwerosch waren, die nahen und die fernen, 21 es für sie aufzurichten, daß sie den vierzehnten Tag des Monats Adar und den fünfzehnten Tag davon allzeit, Jahr um Jahr, begehen, 22 den Tagen gleich, an denen die Juden Ruhe von ihren Feinden gewannen, und dem Monat, der sich ihnen von Kummer zu Freude und von Trauer zu Festtag gewandelt hatte, sie zu begehen als Tage des Gelags, der Freude und der Sendung von Geschenken jedermanns an seinen Genossen und Gaben an die Bedürftigen. …
29 Dann schrieb die Königin Ester, Tochter Abichajils, samt Mordchaj dem Juden, mit Allgültigkeit des Aufrechthaltens, diese zweite Purim-Urkunde

Bis heute feiern wir also Purim, und Geschenke werden an Bedürftige verteilt. Wir sollen die Erinnerung an Haman zerstören, weshalb beim Lesen der Ester-Rolle (Megillat Ester), was eine Pflicht an Purim ist, viel Lärm bei der Erwähnung seines Namens gemacht wird. Es ist ein Tag der Freude und des Ausgelassenseins. Es darf nur bei diesem Fest so viel getrunken werden, bis man Haman nicht mehr klar erkennen kann. Man verkleidet sich, da auch Gottes Hilfe im Verborgenen, maskiert, geschah. Man lädt Freunde ein und isst und feiert mit ihnen den Sieg.
In diesem Jahr ist vieles nicht möglich. Der Lesung der Ester-Rolle kann man nur virtuell beiwohnen. Das, was außerhalb der eigenen Familie möglich ist, ist das Verteilen von Gaben an Bedürftige. Warum das?
Ich denke, Gott fordert uns auf, mehr an andere zu denken. Er fordert uns auf, nicht auf Äußerlichkeiten zu achten, wodurch andere Menschen abgewertet werden können und sie allein nach ihrer Nützlichkeit beurteilt werde. Wir brauchen uns nicht mit den schönsten und teuersten Kostümen zu brüsten, sondern müssen unseren Egoismus aufgeben. Die schönsten, religiösen Feiern und die besten Gebete erreichen Gott nicht, wenn sie nicht aus unserem Herzen kommen.
Wir können darüber nachdenken, ob wir und die Natur wirklich all den Konsum gebrauchen, der uns jetzt verwehrt ist. Ob nicht die Natur ihren Grund hat, zu rebellieren in Schlamm- und Schneelawinen, in Erdbeben und Überflutungen.
Was wir in der Abgeschiedenheit von anderen Menschen machen können, ist, unsere Dankbarkeit zu zeigen, denn Mordchaj wird hier zu ersten Mal „Jude“ genannt. Dankbarkeit lässt sich auch und gerade in der Pandemie üben, denn Gott hat alles in der Hand und gibt uns jeden Tag Gründe zum Danken. Vielleicht müssen wir nur unserer Augen wieder auf das richten, was außerhalb von Corona noch existiert. Sei es die Natur, seien es Menschen, die wir kontaktieren können, sei es unsere Familie oder Hilfen, die in dieser Zeit möglich sind. Jeden Morgen, wenn ich die Augen aufschlage, kann ich Gott danken. Wo ich Hilfe brauche, wird ER sie dem dankbaren Herzen eher eröffnen, weil es dafür offen ist.

So wünsche ich allen, die sich dem Purimfest anschließen, dass es ein Fest der Dankbarkeit wird für die Liebe des Einen.

Alles was ein Mensch für seine Innwendigkeit und nicht für seine Äußerlichkeit tut, macht ihn stark in Gott.

von Yuval Lapide in einem Protokoll zu Königin Ester von Claudia Rommerskirchen

Sie finden das Protokoll auf der Internetseite meines Mannes: yuval-lapide.de und dort unter „Protokolle meiner Seminare“.
Weitere Einzelheiten zu Purim, zu den Bräuchen und chassidische Geschichten finden Sie unter https://www.synagoge-karlsruhe.de/holidays/purim/default.htm

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