zur Paraschat Zaw am Schabbat Gadol, d. 14. Nissan 5781, 27. März 2021
GOTT kommt! ER reinigt, die in Seinem Hause dienen. ER reinigt sie, wie man Gold und Silber reinigt, weil sie IHM so wertvoll sind.
Aber wer hält GOTTES Kommen und GOTTES Reinigung aus? Nur durch Sein Eingreifen werden IHM die Leviten wieder ein Opfer bringen können, das IHM gefällt. Damit beginnt der Text, dass das Opfer, die Mincha-Gabe, wieder einen Sinn und eine Heiligkeit bekommen wie zu der Zeit, als Gott sie am Sinai einführte.
Nun wird Gott gegen diejenigen vorgehen, die noch mit Götzen umgehen, die Zauberei und Ehebruch begehen und damit Gottes Namen lästern. Für Gott ist Götzendienst und Zauberei wie Ehebruch, denn ER hat sich Israel als Braut erworben. Wenn diese Braut einen Gott neben IHN stellt, so betrügt sie Gott wie eine Frau ihren Mann. Und Gott ist zurecht ein eifersüchtiger Ehemann, denn ER hat alles zum Wohl Seiner Braut Israel getan.
Jer. 5,7 Weshalb soll ich dir verzeihen? Deine Söhne haben mich verlassen, haben geschworen bei denen, die nicht Gott sind. Ich machte sie satt – da wurden sie Ehebrecher, wurden Gäste im Hause der Dirne. 8 Wohlgenährte, geile Hengste sind sie geworden, sie wiehern ein jeder nach dem Weibe des Nächsten. 9 Sollte ich dergleichen nicht ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke?
Gott geht auch gegen diejenigen vor, die Witwen, Waise und Taglöhner benachteiligen und unterdrücken. Das ist Gottes großes Anliegen, das die Armen und Schwachen geschützt und unterstützt werden.
Ex. 22,22 Witwen und Waisen sollt ihr nicht bedrücken.
Dtn. 24,14 Du sollst einen bedürftigen und armen Tagelöhner nicht bedrücken, er sei einer deiner Brüder oder ein Fremdling, der in deinem Lande, in deiner Ortschaft wohnt;
Das waren Gottes Gebote vom Sinai! Und diese Gebote von dort haben bis heute eine überragende Bedeutung, da sich Gott am Sinai offenbarte und den Bund schloss, wo ER sich Israel als geliebtes, erlöstes Volk angelobte. Israel darf nie vergessen, dass es Fremdling war in Ägypten, darum wird es heute in den täglichen Gebeten immer wieder erwähnt. Und darum achtet Gott mit großer Sorgfalt auf die Einhaltung gerade der Gebote der Nächstenliebe und der Fürsorge für den Nächsten. Wer seinen Nächsten übergeht, nimmt Gott nicht ernst; das ist Seine Botschaft.
Wir lernen am folgenden Text den dialogischen Gott kennen, der mit Seinem Volk ständig im Gespräch ist. ER zeigt Seinen Kindern auf, dass ER weiß, was in ihnen vorgeht und stellt sie zur Rede.
V 7 Ihr aber sprecht: „Wieso sollen umkehren wir?“
V 8 Ihr aber sprecht: „Wie hätten wir dich geprellt?“
V13 Ihr aber sprecht: „Wie unterreden wir uns gegen dich?“
Warum wissen sie nicht, wovon sie umkehren sollen, womit sie Gott betrogen haben und wie sie gegen Gott reden? Sie scheinen kein Unrechtsbewusstsein zu haben, denn die „Eheurkunde“, die Gebote vom Sinai, sind ihnen doch bekannt.
Die Kinder Israel müssen sich noch immer in einer heidnischen und korrupten Umwelt bewähren. So ist es umso liebevoller, dass Gott mit ihnen im Gespräch bleibt. Er bietet ihnen die Umkehr nicht nur an, ER wird ihnen sogar entgegenkommen, ER wird selber zu Seinen Kindern umkehren aus Seiner Abkehr vor ihren Sünden. Gott wendet sich ihnen zu, wenn sie alle Götzen wegtun, die IHN zutiefst verletzen.
Jer. 4,1 Willst du, Israel, umkehren, spricht Adonai, so darfst du zu mir zurück; und willst du deine Greuel wegtun, so musst du vor mir nicht fliehen.
Die Kinder Israel haben Gott um den Zehnten betrogen, den sie nicht in Sein Haus brachten. Dabei brachte schon Abram dem Melchizedek den Zehnten. Später heißt es:
Lev. 27,30 Alle Zehnten des Landes, sowohl vom Ertrag des Bodens als von den Früchten der Bäume, gehören Adonai, sind Adonai geweiht.
Num. 18,21 Aber siehe, den Leviten gebe ich alle Zehnten in Israel als Erbgut für den Dienst, den sie tun, für den Dienst am heiligen Zelte.
Zuerst gehört der Zehnte Gott. IHM gehört die ganze Erde, aber als Anerkennung und als Bewusstwerdung dieser Tatsache fordert ER von Seinen Kindern den Zehnten. Und diesen gibt ER weiter an die Leviten als ihren Lohn, weil sie Gott im Tempel dienen. Sie sollen davon leben! Somit enthalten die Menschen nicht nur Gott vor, was IHM sowieso gehört. Den Leviten wird der Lohn vorenthalten, die für das Volk im Tempel vor Gott stehen. Deshalb achtet Gott so sehr darauf, dass der Zehnte vollständig in Sein Haus gebracht wird. Gott will nicht, dass Seine Diener Mangel leiden.
Dabei ist es so, dass Gott die Schleusen des Himmels für jeden öffnen wird, der IHM vertraut und von dem Seinen abgibt. Der Geber des Zehnten wird nicht leiden, im Gegenteil! Gott will Segen geben bis zum Überfluss! Heuschrecken und alles, was die Ernte mindern kann, wird Gott wegnehmen. Nicht nur Nahrung wird es geben, auch Wein, der für die Freude steht, wird reichlich fließen. Das Land wird so reich sein, dass es ein lustvolles Land sein wird und seine Bewohner werden das ausstrahlen.
Und was haben sie dagegen geredet? Dass es nutzlos ist, Gott zu dienen und zu vertrauen! Vielmehr loben sie die frechen Menschen, die doch vor Gott anscheinend nichts zu fürchten haben. Also kann doch jeder leben, wie er will! Gottes Geduld interpretieren sie falsch! Sie sollten wissen, was David sagte:
Ps. 1,1 O Glück des Mannes, der nicht ging im Rat der Frevler, den Weg der Sünder nicht beschritt, am Sitz der Dreisten nicht saß, 2 sondern Lust hat an SEINER Weisung, über seiner Weisung murmelt tages und nachts!
Dabei gibt es bereits zur Zeit dieser Spötter Menschen, die Gott fürchten. Sie sagen: V16 „… Aber ER merkt auf, er hört, ein Buch des Gedenkens wird geschrieben vor ihm für die IHN Fürchtenden, für die seines Namens Achtenden.“
Diese Menschen wissen, dass ihr Reden und Tun nicht nur bekannt ist bei Gott, es wird auch bei IHM aufgeschrieben, damit es uns eines Tages gezeigt werden kann. Sie fürchten Gott und wollen die Taten tun, mit denen sie Gottes Herz erfreuen. Und dieser Kinder wird sich Gott erbarmen!
V17 Die werden mir, hat ER der Umscharte gesprochen, an dem Tag, den ich mache, ein Sonderschatz, ich will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihn bedient.
Gott liebt Israel wie ein Vater seinen Sohn.
Ex. 4,22 Dann sollst du zum Pharao sagen: So spricht der Herr: «Israel ist mein Sohn, mein Erstgeborner, 23 und ich befehle dir: Lass meinen Sohn ziehen, dass er mir diene! …“
Hos. 11,1 ALS Israel jung war, gewann ich es lieb; aus Ägypten rief ich meinen Sohn.
Jeder aus Israel wird erkennen, was der Unterschied zwischen Gott gehorsamen Menschen und, wie es in Psalm 1 heißt, den Frevlern und Sündern ist. Auch das Gericht, das über die Frevler kommen wird, wird deutlich sein. Aber in ihrer Umkehr werden sie den Unterschied sehen.
V20 Euch aber strahlt auf, Fürchtige meines Namens, die Sonne der Gerechtigkeit, in ihren Flügeln die Heilung.
Die Gottesfürchtigen werden im Licht der Gerechtigkeit leben, unter dem Schutz Seiner Flügel, und von dort wird ihnen Heilung zufließen.
Wer sind die Gottesfürchtigen, die יִרְאֵי יְהוָה Jirej Adonai? Das Wort יִרְאֵי jirej = Fürchtiger kommt vom Verb לִרְאוֹת lir’ot = sehen. Die Gottesfürchtigen sind diejenigen, die Gott in der Tiefe sehen, Sein Wesen sehen, Seine Eigenschaften und IHN schlussendlich erkennen. Sie sind unruhig, Gottes Willen zu tun, Seiner Tora anzuhängen und Seine Mizwot zu halten. Diese erkennen, dass es um Mosche und die Weisungen vom Sinai geht.
Mit V23 schließt sich der Kreis, denn als Vorbote des großen Tages Gottes kommt Sein Bote Elija, der für Versöhnung sorgen wird. Er wird die Herzen der Väter umkehren lassen = הֵשִׁיב heschiw wie Teschuwa = Umkehr. Die Herzen der Väter werden nicht nur umkehren, sondern auch Gott eine Antwort (תְּשׁוּבָה Teschuwa = Antwort) geben, also mit Gott im Gespräch, im Dialog sein.
23 Wohlan, ich sende euch Elija den Künder, bevor MEIN Tag, der große und furchtbare kommt, 24 daß er umkehren lasse der Väter Herz zu den Söhnen, der Söhne Herz zu ihren Vätern, – sonst komme ich und schlage das Land mit dem Bann.