Purim 2025

One thought on “Waschti und Ester – Zwei verkannte Königinnen zeigen ihre unerwartete menschliche Größe

  1. Liebe Debora, das erste Kapitel der Megillat Esther wird oft übersehen oder als nebensächlich betrachtet, da es scheinbar nichts mit der eigentlichen Rettung des jüdischen Volkes zu tun hat. Doch wie du es eindrucksvoll herausgearbeitet hast, legt dieses Kapitel den Grundstein für das gesamte Drama und gibt tiefe Einblicke in die dekadente Welt des Perserreichs, in der Macht, Intrigen und Eitelkeit regieren.

    Deine Analyse der subtilen sprachlichen Verschiebungen – von „Waschti, die Königin“ zu „Königin Waschti“ – ist tiefsinnig. Sie zeigt, dass der Text genau gelesen werden will. In der Megillah steckt nicht nur eine politische Erzählung, sondern eine kodierte theologische Botschaft.

    Besonders kraftvoll ist deine Verbindung zum Namen des Ewigen, der sich in Esters Einladung an Achaschwerosch und Haman verbirgt. Hier wird deutlich, dass das gesamte Geschehen unter der Führung eines verborgenen, aber lenkenden göttlichen Willens steht. Der scheinbare Zufall – ein schlafloser König, eine zufällige Lesung aus den Annalen – ist in Wirklichkeit gelenkte Fügung.

    Was wir aus diesem ersten Kapitel lernen? Purim ist nicht nur eine Geschichte über Rettung, sondern über die Dynamik der Macht. Der Mensch, der sich für unantastbar hält, wird gestürzt. Der, der sich klein macht und klug handelt, wird erhöht. Die göttliche Vorsehung wirkt oft im Verborgenen – und gerade darin liegt ihre größte Kraft.

    Ein starkes und durchdachtes Essay! Chazak u’Baruch!

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