Park in Rechovot

5. Kislew 5781; 21.November, 2020

Jizchaks Nachkommen

Diese Parascha beginnt mit den Zeugung Jizchaks, aber Abraham, der Urvater, wird noch einmal als der Vater Jizchaks genannt. Die Zeugungen Jizchaks beginnen damit, dass wir noch einmal erfahren, dass Rebekka von Betuel abstammt und aus dem Aramäerland kommt, dem Land Abrahams. Auch als Schwester des Laban wird sie uns vorgestellt. Wir werden ihn nie noch zu anderer Zeit genauer kennenlernen.
Bevor wir von Jizchaks Nachkommen hören, erfahren wir, dass er für seine Frau betete, weil sie unfruchtbar war. Auch Sara war unfruchtbar, aber wir haben nie gehört, dass Abrahams Fürbitte ihr galt. Das erste Mal, dass er für unfruchtbare Frauen betete, war, als er für den Hof Abimelechs vor Gott trat. Danach wurde auf Sara, wie angekündigt, schwanger. Bei Jizchak erfahren wir, dass sein Gebet von Erfolg gekrönt war. Rebekka wurde schwanger.
Aber sie hatte eine schmerzhafte Schwangerschaft. Sie fühlte ihr Leben bedroht, so dass sie als erste Frau der Bibel Gott befragte, was in ihrem Leib geschah. Diesen Part dürfen wir auf keinen Fall überlesen, in welchem Gott ihr sagte, dass zwei Völker in ihrem Leib miteinander stritten und der Ältere dem Jüngeren dienen würde. ´Mit dieser Aussage Gottes an Rebekka können wir ihr Handeln besser verstehen.
Und tatsächlich schenkt sie Zwillingen das Leben, Esau, dem Rauen, und Jakob, dem Fersenhalter. Nun können wir uns ausrechnen, dass Jizchak und Rebekka 20 Jahre auf Kinder warten mussten. Trotzdem heißt diese Parascha Toldot, die Nachkommen Jizchaks. Was in den 20 Jahren ihrer Ehe geschah, wissen wir nicht. Jizchak ist der Patriarch, der am ruhigsten von den drei Stammvätern ist. Vermutlich war er aufgrund seiner Erfahrung auf dem Berg Moria eher introvertiert.

Das Linsengericht

Die Zwillinge könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Esau ist ein Jäger und Jakob ein Mann, der im Zelt bleibt. Er wird sehr viel bei seiner Mutter gelernt haben, denn sie gewann ihn lieb und wir sehen ihn sogar als Koch am Herd stehen.
Jakob hatte ein Linsengericht gekocht, als Esau müde vom Feld heimkam. Nachlässig spricht er zu Jakob gib mir von „dem Roten“. (Gen. 25,30) Er wird doch gewusst haben, dass es sich um ein Linsengericht handelt. Warum ist er dann so oberflächlich, respektlos gegenüber seinem Bruder? Kann er trotz Müdigkeit nicht freundlicher und respektvoller nach der Speise fragen? Er wird seinem Namen gerecht: der Raue, der Grobe. Durch sein Verlangen nach „dem Roten“ wird er auch Edom heißen, der Rote.
Jakob entgegnet darauf: Gen. 25,31 Verkaufe mir gleich des Tags dein Erstlingtum. Es kann wie ein Spiel unter Brüdern gemeint sein, auf dass Esau aber ernsthaft eingeht, weil ihm nichts an diesem Erstgeburtsrecht liegt. Gen. 25,32 Wohl, ich gehe an den Tod, was soll mir da Erstlingtum!.  Da schlägt Jakob ein und nimmt das Erstgeburtsrecht an: Gen. 25,32 Schwöre mir gleich des Tags. Er schwur ihm und verkaufte sein Erstlingtum Jaakob., gibt seinem Bruder dafür Brot und Linsen. Dann heißt es von ihm: Gen. 25,34 der aß und trank und stand auf und ging davon. Verachtet hatte Essaw das Erstlingtum. Mit seinem ganzen Verhalten zeigt Esau, dass er von Traditionen und vom Recht der Erstgeburt nicht viel hält. Nicht Jakob ist hier der Betrüger, sondern Esau, der Verachtende.
Was hatte er überhaupt gemeint, wann er sterben müsse? Fühlte er sich nach der Jagd so schwach, dass er das Ende seines Lebens gekommen sah? So verachtend, wie er sich zeigte, lässt es eher den Schluss zu, dass er für dieses Leben sein Erstgeburtsrecht missachtet, dass er in diesem Leben damit nichts anzufangen weiß.

Jizchak in Gerar

Wieder einmal ist eine Hungersnot im Land, aber es wird betont, dass sie anders ist als zu Abrahams Zeiten. Jizchak zieht nach Gerar, genau wie sein Vater Abraham. Gott teilt ihm mit, dass er nicht nach Ägypten ziehen soll, sondern in dem Land bleiben soll, das er schon seinem Vater und dessen Nachkommen zu geschworen hat. Gott wiederholt die Verheißung an Abraham, um Jizchak in den Gehorsam seinem Wort gegenüber mit hineinzunehmen. Immerhin hörte Abraham auf alle Gebote und Weisungen Gottes. Daraufhin bleibt Jizchak in Gerar. Er verlässt das Land nicht, so wie er sich auch nicht selbst seine Frau aus dem Aramäerland holte. Er bleibt im Land der Verheißung.
Es hat sich nicht viel geändert, denn Abimelech ist immer noch König. Jizchaks Frau Rebekka ist so schön, dass er sie als seine Schwester ausgibt. Rebekka hat bereits erwachsene Söhne, aber das tut ihrer Schönheit genauso wenig Abbruch wie einst Sara. Der König findet jedoch schnell heraus, dass Rebekka Jizchaks Frau ist. Wiederum ist Jizchaks Grund genauso verständlich wie der Abrahams, aber Abimelech beklagt sich, wie schnell jemand aus dem Volk hätte schuldig werden können, hätte er eine verheiratete Frau berührt. Schiebt Abimelech jedes eigene Verlangen von sich? Hatte er nicht etwa selbst Ambitionen nach der hübschen Rebekka? Warum sonst lugte der König durchs Fenster und sah dem Paar heimlich zu? Er erinnert an ein neugieriges Klatschweib, das hier hinter den Vorhängen zuschaut, wie zwei miteinander turteln. Abimelech aber stellt auch Jizchak unter seinen Schutz und verbietet jedem, diesen Mann oder diese Frau anzurühren. Es gab ja auch das Versprechen an Abraham, sodass Jizchak nun in diesem Land säen und ernten kann. Und Gott segnete ihn. Er segnete ihn mit Getreide und Vieh, sodass die Philister neidisch wurden. Hier erinnern wir uns an Abrahams und Lots Hirten, die miteinander stritten. Wie das Land Abrahams und Lots nicht tragen konnte, so ist es nun auch hier. Abimelech schickt Jizchak fort. Er war ihm übermächtig geworden, so wie wir es später von den Israeliten in Ägypten lesen.

Die Brunnen Abrahams

Es deutet sich ein Konflikt an, denn die Philister verstopfen die Brunnen, die Abraham einst begraben hatte, mit Schutt. Brunnen sind lebenswichtig für Mensch und Tier.
Jizchak macht kein großes Aufsehen davon und gräbt die Brunnen wieder frei. Er findet lebendiges Wasser. Er findet also Wasser, das Leben spendet. Es erinnert an die Worte Jesu, als er der Samariterin am Brunnen lebendiges Wasser verspricht. Lebendiges Wasser, das von Gott kommt und den Ort Seine Wirkens zeigt; Wasser, das von Sünden reinigt. Sach. 13, 1 An jenem Tage wird dem Hause David und den Bewohnern Jerusalems ein Quell aufgetan sein, Sünde und Unreinheit abzuwaschen. Wasser, das die Versorgung des Landes durch Gott zeigt:
Joel 3,18 An jenem Tage wird es geschehen: da triefen die Berge von Wein, und die Hügel fließen von Milch, und alle Talrinnen Judas strömen von Wasser. Und ein Quell geht aus vom Hause des Herrn und tränkt das Akaziental

Auch hier steht das lebendige Wasser im Gegensatz zu denen, die die Brunnen verstopfen. Aber als Jizchak die Brunnen freigegraben hatte, zankten sie und sprachen: Gen. 26,20 Unser ist das Wasser! Nun ändert sich der Name, obwohl die Brunnen vorher mit dem Namen gerufen wurden, den Abraham ihnen gegeben hatte. Sie schmückten sich mit fremden Federn! Ist es nicht bis heute so, dass einer etwas Lebensspendendes entdeckt, auf das andere dann Anspruch erheben? Die Hirten von Gerar streiten über dieses Wasser, aber die Hirten Jizchaks graben einen weiteren Brunnen. Auch der zweite Brunnen gibt Anlass zum Streit, woran die Namen der Brunnen erinnert. Es fällt auf, dass die Hirten weiter ziehen und einen dritten Brunnen graben, um den nicht mehr gestritten wird. Es ist ein Ort der Weite, in dem Jizchak und seine Familie nun ein fruchtbares Leben führen können. Den Namen dieser Gegend kennen wir noch heute, die Stadt Rechovot. Jizchak sieht also in dieser Gegend das Wirken Gottes, der seine Füße auf weiten Raum stellt. Die Drei verriet uns schon, dass eine Transformation anstand.
Nach diesen drei Brunnen, an denen Jizchak das Werk seines Vaters erneuerte, lässt Gott sich von ihm sehen, und zwar in der Nacht, als Jizchak nach Beer Schewa kam. Gott erneuert um Abrahams Willen seinen Schwur mit Jizchak, so dass dieser für Gott einen Altar baut. Ich kann mir vorstellen, dass Jizchak sich in Beer Schewa seinem Vater Abraham nahe fühlt, weshalb er dort seine Zelte aufschlägt.
Das ruft erneut Abimelech auf den Plan. Der Segen, den er an Jizchak sieht, löste sowohl Angst als auch Bewunderung aus. So sieht sich Abimelech genötigt, mit ihm einen Bund zu schließen. Er will sich mit unter den Segen des Segnenden stellen und Nutzen ziehen aus dem, was ER für Jizchak tat. Abimelech hatte Jizchak und seine Frau nicht angefasst und möchte nun sicher sein, dass der seinerseits keine bösen Absichten verfolgt. Grund hätte er nach all dem Ärger mit den Hirten und der Missachtung von Abrahams Lebenswerk. Aber Jizchak hatte deutlich gezeigt, dass er es nicht auf Streit und Zwietracht abgesehen hat, denn er baute immer neue Brunnen, statt auch nur um einen zu kämpfen. Er ließ den fremden Hirten das Wasser zum Leben, das sie selber nicht gesucht, geschweige denn gefunden hatten.  Er ließ sich von Abimelech wegschicken und sah darin Gottes Plan, auch wenn er Hass und Missgunst darin sah. Wer aber gegen andere ein Arges im Sinn führt, muss selbst in Angst leben, muss sich vor Kampf und Krieg fürchten. Abimelech sieht Gottes Segen und Gottes Wirken und kann sich vorstellen, dass dieser Gott auch für Jizchak kämpft. So möchte er Frieden schließen.
Gen. 26,30 Er machte ihnen ein Trinkmahl, sie aßen und tranken. 31 Frühmorgens standen sie auf und schwuren einander. Dann schickte Jizchak sie heim, und sie gingen von ihm in Frieden. Sie erneuerten also den Schwur, den Abimelech schon mit Abraham geschworen hatte. Nun ist Jizchak an der Reihe, Abimelech heim zu schicken. Nach dem gemeinsamen Mahl können sie in Frieden auseinandergehen.
Auch hier in Beer Schewa finden die Knechte Jizchaks Wasser. Es geschah an demselben Tag, so wird betont. Das Wasser scheint ein Zeichen für den Segen und den Frieden zu sein, in dem Abimelech und Jizchak Abschied genommen haben. In Beer-Schewa ereignete sich erneut der Schwur und das Auffinden von Wasser, so dass die Stadt weiterhin ihren Namen trägt, der auf den Brunnen Beer hinweist und auf den Schwur bzw. auf die Fülle gleich 7. Dieser Brunnen, den sich nicht fremde Hirten zu Unrecht aneignen, behält seinen ursprünglichen Namen.
Am Ende dieses Kapitels erfahren wir in nur einem Satz, das Esau zwei Frauen von den Hethitern heiratete. Von den Hethitern hatte Abraham einst die Grabstätte Machpela gekauft und sie dem Efron bezahlt, weil sie für ihn Fremde waren, denen er sich nicht zugehörig fühlte. Auch hatte er für Jizchak eine Frau aus seiner Familie holen lassen, damit keine Bande entstehen mit diesem fremden Volk würde. Esau, den die Familientradition nicht interessiert, ging gleich zwei Eheschließungen mit den Hethiterinnen ein. Von Jizchak und Rebekka hören wir nur, dass es für sie ein schwerer Schmerz war, Buber übersetzt sogar: Gen. 26,35 Die waren Jizchak und Rivka eine Geistesverbittrung. Das ist nicht die Beziehung, die sie sich für ihren Sohn vorstellten und von der sie wissen, dass sie für einen Patriarchen unwürdig ist.

Rebekkas Betrug?

Nun wird der Vers wichtig, in dem Rebekka von den zwei Völkern in ihrem Leib hörte. Aber auch die Bemerkung zwei Verse vorher von den Frauen Esaus sind von Bedeutung. Jizchak will seinen Sohn Esau mit dem Erstgeburtssegen segnen. Dafür bittet er ihn, ihm ein Wild zu jagen und einen guten Braten zuzubereiten. Warum zieht er Esau vor, der doch mit den Hethiterinnen verheiratet ist, der im Kummer bereitet und die Werte der Familie nicht würdigt? Er ist alt und blind geworden, aber blind auch auf der seelischen Ebene. Er sieht nur das Äußere, das nämlich Esau der Erstgeborene ist. Er blendet die Botschaft Gottes an Rebekka aus, dass der Ältere den Jüngeren dienen muss. Dabei hat sich doch in all den Jahren gezeigt, dass Jakob derjenige ist, der zu Hause lernt und seine Mutter unterstützt. Ist er darum ein Muttersöhnchen, das die Last bis Erzvaters nicht tragen kann? Die Reife wird er noch erlangen, seinen Hang zu den fremden Frauen kann Esau hingegen nicht rückgängig machen.
Man könnte den Eindruck vom Muttersöhnchen haben, denn Rebekka gibt ihrem Sohn genaue Anweisungen, was zu tun ist. Jakob zweifelt, dass er dem Vater sein Lieblingsessen bringen kann, da er nicht behaart ist wie sein Bruder, aber seine Mutter hat an alles gedacht. Selbst die Verwünschungen, die Jizchak aussprechen könnte, nimmt sie auf sich. Sie weiß sich in Übereinstimmung mit der Stimme Gottes, die sie befragte. Darum kann sie sagen: Gen. 27,13 Über mich deine Verwünschung, mein Sohn! hör nur auf meine Stimme, geh, nimms mir. Wenn er das tut, hört er auf Gott! Sie verkleidet Jakob mit den Kleidungsstücken des älteren Sohnes und bedeckt seine Arme und seinen glatten Hals mit Ziegenfell. Dann kann Jakob zum Vater gehen.
Dieser fragt seinen Sohn Gen. 27,18 Welcher bist du, mein Sohn? Und Jakob gibt die entsprechende Antwort: V19 Ich, Essaw, dein Erstling, ich habe getan, wie du zu mir geredet hast, richte dich doch auf, sitz und iß von meinem Jagdfang, daß deine Seele mich segne.
Er kann auch alles wiedergeben, wie Jizchak es seinem Erstgeborenen aufgetragen hat. Aber Jizchak zweifelt. Wie kann der Sohn ihm so schnell ein köstliches Gericht vorsetzen? Doch der verkleidete Esau antwortet, V20  Ja, ER dein Gott hats mir gefügt.
Dann betastet er seinen Sohn und ist verwirrt, weil er meint, die Stimme Jakobs zuhören, aber er fühlt die Hände Esaus. Er isst den Wildbraten, als könne der ihm verraten, ob der richtige Sohn ihn gebracht habe. V25 Nun sprach er: Reichs mir heran, ich will essen vom Jagdfang meines Sohns, daß meine Seele dich segne. Er reichte es ihm heran und er aß, er brachte ihm Wein und er trank.
Jakob küsste ihn und Jizchak roch an den Kleidern den Geruch des Feldes. Alle seine Sinne konnten Jizchak nichts verraten, weil er auch innerlich blind war. Dann segnete er ihn mit reicher Ernte, mit der Herrschaft über Völker und über seine Brüder. Er spricht aber auch den Segen aus, den sein Vater Abraham erhalten hatte: V29 Verflucht ist wer dir flucht, gesegnet, wer dich segnet. Jakob wird nun Nachfolger in der Patriarchenlinie.
Als Esau von der Jagd nach Hause kommt, geht er ebenfalls mit seinem Braten zum Vater, der nun den Betrug erkannte. Gen. 27,33 Jizchak erbebte, ein Beben übermächtig groß, er sprach: Wer also war der, der Jagdfang erjagte und mir brachte, daß ich aß von allem, eh du kamst, und gesegnet habe ich ihn! gesegnet muß er nun bleiben! so schreibt Buber. Er ist entsetzt, dass er bei all seinem Zweifel doch den Zweitgeborenen segnete. Er muss sich seiner eigenen Blindheit stellen, mit der er nicht in der Lage war, den wirklichen Betrug zu sehen. Dieser hatte immerhin sein Erstgeburtsrecht billig verkauft, welchen Segen wollte er nun haben?
Jizchak kann den Segen an Jakob nicht rückgängig machen. Interessant ist, dass er in dieser Situation vor Kummer schreit und klagt. Warum ist ihm jetzt der Segen so wichtig, während ihm seine Erstgeburt gleichgültig war? Segne mich auch Vater, so schreit er. In Jakob, dem Fersenhalter, sieht Jizchak besonders die Bedeutung, dass er sich seinen Segen erschlichen hat. Dagegen hält Jizchak immer noch zu dem Sohn, der ihm mit götzendienerischen Frauen sehr viel Leid bereitet hat und sich damit unwürdig zeigte, die Linie fortzusetzen. Was ist Jizchak nun ausspricht, sind die Worte Gottes an Rebekka: der Ältere wird dem Jüngeren dienen. Gen. 27,37: Da, zum Herrn habe ich ihn ja über dich gesetzt, all seine Brüder gab ich ihm zu Dienern,
Es ist verständlich, dass Esau Jakob hasst und umbringen will. Da schickt Rebekka ihren jüngeren Sohn zu ihrem Bruder Laban, damit er dort in Sicherheit ist. Dort soll Jakob warten, bis Esaus Wut verraucht ist. Außerdem verbindet sie mit diesem Weggang Jakobs den Wunsch, dass er dort seine Frau finden möge, da die Hethiterinnen Esaus ihr das Leben schwer machen.
Jizchak scheint verstanden zu haben, dass diese heidnischen Frauen Esaus ein Gräuel sind. So ist er es, der Jakob ruft und ihn erneut segnet, ihm gebietet, keine Frau von den Kanaanitern zu nehmen, sondern aus dem Hause des Bruders seiner Mutter. Er segnet ihn mit dem Segen Abrahams und Esau versteht, dass seine Frauen aus den Hethitern kein Wohlgefallen in den Augen seiner Eltern finden. Er erkennt, dass Jakob seinen Eltern Gehorsam war und darum hinging zu Rebekkas Familie. Esau scheint in seiner Trotzhaltung stecken zu bleiben und nimmt eine Tochter Jischmaels zur Frau. Deren Mutter war jedoch eine Ägypterin, was ebenfalls kein Wohlgefallen der Eltern finden konnte.

Wir sehen in dieser Geschichte, wie der Bruderkonflikt, wie er erstmalig bei Kain und Abel stattfand, sich nun zuspitzt bis zu Bruderhass gegen Josef. Wie Kain verrannte sich auch Esau immer mehr in seine falschen Entscheidungen. Über den Verkauf seiner Erstgeburt und die Ehe mit den falschen Frauen musste er dann konsequenter Weise auch auf den Segen verzichten. Dass es nicht zum Mord kam, ist der Umsicht seiner Mutter zu verdanken.

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